Modellierung der Bodenerosion | K-Faktor

Berücksichtigung der Bodeneigenschaften in der ABAG.

Der K-Faktor beschreibt die Erosionsanfälligkeit einer Fläche. In diesen Parameter gehen verschiedene Bodeneigenschaften ein. Diese können oft aus existierenden Bodenkartierungen entnommen werden, die von den zuständigen Behörden per WMS oder WFS bereitgestellt werden. Zum Beispiel ist in NRW die Erodierbarkeit des Oberbodens Teil der Bodenkarte 1:5000 und 1:50.000 des geologischen Dienstes . Wenn dies nicht der Fall ist oder die Kartierung in nicht hinreichend großem Maßstab vorliegt (etwa > 1:50.000), sollten die Parameter vor Ort durch Sondierungen ermittelt werden. Dies gilt insbesondere wenn einzelne Schläge im Fokus der Untersuchung stehen.

Zu den relevanten Bodeneigenschaften die im K-Faktor Berücksichtigung finden gehören der Bodenartanteil der Korngrößenfraktion 0.002-0.1 mm, der Bodenartanteil der Korngröße von etwa 0.1 mm, der Anteil organischer Substanz, Aggregatklasse und Durchlässigkeitsklasse. Der K-Faktor steht somit für die langfristigen Bodeneigenschaften während sich kurzfristig veränderte Bodeneigenschaften im C-Faktor wiederspiegeln. Im Allgemeinen steigt die Erosionsanfälligkeit eines Bodens mit dem Schluff- und Feinstsandanteil, bei gleichzeitig geringem Tongehalt. Der K-Faktor nimmt Werte zwischen 0 und 1 und besitzt eine enge Beziehung mit dem R-Faktor (d. h. der kinetischen Energie die auf die Bodenteilchen wirkt). Je höher der K-Faktor, desto größer die Erosionsanfälligkeit. Für die Bodenarten lehmiger Sand, Ton und Lehm enthält untenstehende Tabelle exemplarische Werte für den K-Faktor.

BodenartEntstehungK-Faktor
Lehmiger SandAlluvium0,2
TonVerwitterungsboden0,25
LehmLöss0,55
Ausgewählte, mittlere K-Faktoren.

Im Gebietsausschnitt dominieren Braunerden mit tonig-schluffigen Bodenarten. Dies führt zu K-Faktoren zwischen 0,3 und 0,5. Örtlich ist der Bodenkörper grobsandiger und besitzt ein kohäsiveres, festeres Aggregatgefüge. An diesen Stellen ist der K-Faktor etwas niedriger.

K-Faktor
Die Ausprägung des K-Faktors im Gebietsausschnitt.

SAUERBORN, P. (1994): Erosivität der Niederschläge in Deutschland – Ein Beitrag zur quantitativen Prognose der Bodenerosion durch Wasser in Mitteleuropa. Bonner Bodenkundliche Abhandlungen, Band 13. Bonn.