Modellierung der Bodenerosion | C- und P-Faktor

Auswirkungen der Bewirtschaftungsweise auf die Bodenerosion.

Der C-Faktor in der ABAG basiert, wie auch der P-Faktor, auf konkrete landwirtschaftliche Bewirtschaftsungsweise. Sein Wert berücksichtigt den Fruchtbestand und die Bodenbearbeitung im Laufe eines mehrjährigen landwirtschaftlichen Bewirtschaftszyklus. Jede Kulturart weist einen individuellen Erosionsschutz aufgrund der Ausprägungen des Blattdachs auf. Bspw. ist der Erosionsschutz von Zuckerrüben höher als bei Hopfen und der von Hopfen größer als bei Spargel. Hinzu kommt die Komponente der Bodenbearbeitung. Ist während intensiver Bodenbearbeitung (pflügen, Saatbettbereitung, o. ä.) die Aggregatstruktur aufgelockert, ist der Boden bei intensiven Niederschlägen besonders erosionsgefährdet. Im Gegensatz dazu führt die pfluglose Bodenbearbeitung zur Reduzierung der Erosionsanfälligkeit. Der C-Faktor wird relativ zum Bodenabtrag auf einer Schwarzbrache (C-Faktor = 1) bemessen.

Kulturart / FruchtfolgeBodenbearbeitungC-Faktor
Grünland---0,004
1/3 Zuckerrüben-Getreidekonservierend0,072
1/3 Mais-Getreide konservierend0,132
1/3 Kartoffel-Getreidekonservierend0,144
1/3 Zuckerrüben-Getreidewendend0,144
2/3 Mais-Getreide wendend0,468
Exemplarische Richtwerte des C-Faktors abhängig von der Kulturart/Fruchtfolge und Bodenbearbeitung.

Bei der Ermittlung des C-Faktors wird ein mehrjährig gemittelter Bewirtschaftszyklus einer gesamten Fruchtfolge betrachtet. Die Berechnung wird durch Tabellenwerke für das Erosionsschutzvermögen von verschiedenen Kulturpflanzen erleichtert. Ortsbegehungen und Kenntnisse der Bewirtschaftsweisen auf einzelnen Ackerschlägen sind beim C-Faktor unerlässlich. Hohe zeitliche Auflösungen von Satellitendaten (z. B. des Sentinel-Programms) können dabei unterstützen, Beginn und Ende verschiedener Phasen im Bewirtschaftungszyklus zu identifizieren, den Bedeckungsgrad abzuschätzen oder – mittels multispektraler Bildklassifikation – die angebaute Kulturart zu ermitteln. Weitaus detaillierteres Monitoring des Bedeckungsgrades und der Bodenbearbeitung kann durch den Einsatz von Drohnen erreicht werden.

C-Faktor
Der C-Faktor der Parzellen im betrachteten Gebiet.

Erosionsmindernde Bewirtschaftsmaßnahmen sind im Modell durch den P-Faktor berücksichtigt. Sollten keine derartigen Maßnahmen präsent sein, wird der Wert mit 1 angesetzt. Erfolgt die Bewirtschaftsweise an einem Hang z. B. hangparallel, kann dem Bereich ein niedrigerer P-Faktor zugewiesen werden um der Erosionsschutzmaßnahme gerecht zu werden. Die Anlage von Schutzstreifen innerhalb der Bewirtschaftungsfläche leistet auf gering geneigten Flächen ebenfalls einen Beitrag zur Minderung des Bodenabtrags. Je breiter der Streifen, desto größer die Schutzwirkung.