Dynamisches Addieren von Einleitungsmengen

Addieren von Einleitungsvolumen entlang von Gewässern.

Gesammeltes Niederschlagswasser und Abwasser aus bebauten Teileinzugsgebieten gelangt über Einleitungen in Oberflächengewässer. Unterschieden wird zwischen öffentlichen, privaten und privatwirtschaftlichen Einleitstellen. Die zuständigen Behörden erteilen zeitlich befristete Genehmigungen über die eingeleitete Wassermenge. Um den Überblick bei zahlreichen Einleitungen entlang von Fließgewässern zu behalten und deren hydraulischer Belastung zu überwachen, werden Informationen über Einleitstellen von Behörden erfasst.

Zusammen mit dem Gewässernetz und der Stationierung können die Einleitstellen zu einem wertvollen Datensatz kombiniert werden. Die

  • Aufsummierung der bekannten Einleitung-Volumina entlang eines Gewässers sowie
  • die Bewertung der hydraulischen Gesamtbelastung eines Gewässers
lassen sich unmittelbar im GIS anzeigen. Der Datensatz unterstützt den Abwägungsprozess ob und für welches Volumen Genehmigungen für Einleitungen ausgesprochen werden sollten.

Die Datenverknüpfung in Gestalt einer Datensicht (View) wird in einer Datenbank, z. B. PostgreSQL + PostGIS, auf Grundlage des Gewässernetz, Stationierung und den Einleitungen (siehe SQL-Anweisung unten) erstellt. Daraufhin wird jeder Einleitstelle die Gewässerkennzahl des nächstgelegenen Gewässers sowie die Stationierungsinformation zugewiesen. Die Datensicht wird automatisch aktualisiert, sobald Änderungen am Gewässernetz, der Stationierung oder den Einleitstellen vorgenommen werden.

–DROP VIEW IF EXISTS einleitungen_vol;

CREATE VIEW einleitungen_vol AS

SELECT e.pk, e.volumen_l_s, s.station, g.gewnr FROM einleitungen e

CROSS JOIN LATERAL (SELECT gewnr FROM gewaessernetz ORDER BY e.geom <-> gewaessernetz.geom LIMIT 1) AS g

CROSS JOIN LATERAL (SELECT station FROM stationierung ORDER BY e.geom <-> stationierung.exploded_geom LIMIT 1) AS s;

Mit Hilfe dieser Datensicht können die Gewässer nach ihrer hydraulischen Gesamtbelastung eingefärbt werden (siehe Abb. unten). Denkbar wäre darüber hinaus an Mündungen jeweils einen weiteren Einleitungspunkt zu setzen. Dieser fungiert dann als Einleitstelle für die zusammengefassten Einleitmengen eines Gewässers. Mit der Datensicht lässt sich darüber hinaus auch an jedem einzelnen Stationierungspunkt die akkumulierte Wassermenge ausweisen, die oberstrom an den Einleitstellen angegeben wurde.

Einleitstellen
Ausschnitt eines Gewässernetzes mit Einleitstellen und aufsummierten Einleitungsvolumen.